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Vereinschronik des Musikvereins Göllheim

 

Die Geschichte des Musikvereins Göllheim begann im Jahre 1952 bei einer Generalversammlung des Turn- und Sportvereins Göllheim. Der damalige 1.Vorsitzende Karl Alles erhielt den Auftrag zur Gründung eines Spielmannzuges. Unter der Leitung von Günter Ries und Herrn Manytz (zwei Musikbesessene) begannen die ersten Proben.

Bereits nach einem Jahr, 1953 zur Jahresabschlussfeier, hatte der Spielmannszug seinen ersten Auftritt. Einige, die damals dabei waren, sind auch heute noch treue Anhänger unseres Vereins.

 

 

Im Jahr 1955 wurde dann den Trommlern und Pfeifern noch eine Fanfaren-Gruppe angegliedert. Einer der damaligen Fanfarenbläser war Norbert Peter, er wurde 2005 beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Göllheim vom Land Rheinland-Pfalz mit der Ehrennadel in Gold für 50 Jahre aktive Musikerschaft geehrt.

In den Jahren nach 1955 wurde immer deutlicher, dass sich die Förderung von Musik und Sport im gemeinsamen Verein zunehmend erschwerte. So benötigte die aufstrebende Musikabteilung des TUS Göllheim für ihren Aufbau immer mehr Mittel, besonders finanzieller Art, die der Sportverein aber auch dringend für andere Zwecke einsetzen musste.

In dieser Zeit nahm Günter Ries das Zepter in die Hand. Viele Vereinsmusiker, die z.T. heute noch aktiv dabei sind, erlernten bei ihm die ersten Noten und das Spielen auf einem Instrument. Volker Dilg, Dirigent des Musikvereins von 1993 bis 2011, begann seine musikalische Laufbahn ebenfalls bei Günter Ries.

1964, elf Jahre nach seiner Gründung, musste der Musikzug seine erste große Bewährungsprobe bestehen. Es ging damals um die Umgliederung des Spielmannszuges in eine Blaskapelle mit völlig neuer Gestaltung an Notenmaterial und Instrumenten. Sehr eingehend wurde damals das finanzielle Problem diskutiert. Günter Ries führte den Verein auch durch diese schwierige Zeit mit Erfolg.

Mit Hilfe alter Musiker wie beispielsweise Alfred Stabel oder August Janson, wurde der Musikzug in eine Blaskapelle gewandelt. Die Blaskapelle lernte nicht nur Laufen, sondern entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem schönen Klangkörper, der auch über die Gemeindegrenzen hinweg immer mehr an Beliebtheit gewann. Als der damalige Proberaum im Gartensaal des Gasthauses "Goldenes Ross" nicht mehr zur Verfügung stand, fand Günter Ries auch hier einen Ausweg. Kurzerhand baute er zu Hause einen eigenen Übungsraum, den er der Kapelle zur Verfügung stellte.

1971 bekam die Blaskapelle mit Adolf Müller einen weiteren "Musikbesessenen" in ihre Reihen. Günter Ries als Organisator und Adolf Müller als Dirigent bauten in den folgenden Jahren die Blaskapelle stetig aus. Aber wie zu Beginn der Chronik schon berichtet, fanden Musik und Sport im gemeinsamen Verein nicht immer Zusammen. Die finanzielle Lage der Abteilung Musik des TUS Göllheim gestaltete sich immer schwieriger, so dass man sich schließlich 1984 entschloss, getrennte Wege zu gehen.

Im März 1984 fand die Gründungsversammlung des heutigen Musikvereins statt. Mit 74 Mitgliedern wurde der Verein aus der Taufe gehoben. Hermann Stabel war 1.Vorsitzender, Dieter Windecker 2. Vorsitzender. Das Amt des Kassenwarts übernahm damals Gertrud Peter. Der junge und nun selbstständige Verein konnte nun seine Geschicke selbst in die Hand nehmen und sich weiter entwickeln.

Nach dem Tode von Adolf Müller kam Erich Gehrmann als neuer Dirigent nach Göllheim. Die Proben fanden zu dieser Zeit in der Aula der Gutenbergschule statt. Nach Erich Gehrmann kam eine Zeit in der die Dirigenten oft wechselten.

 

Im Jahre 1993 entschloss man sich Volker Dilg, der seine Wurzeln in den Reihen des Musikvereins hatte und eine bis dahin hervorragende Ausbildung absolvierte, zum neuen Dirigenten zu ernennen.

Im Jahr 1995 verstarb leider viel zu früh unser Wegbereiter, Freund und Kamerad Günter Ries. Sein Name ist untrennbar mit dem Musikverein verbunden. Mit Leidenschaft und Ausdauer legte er den Grundstein des heutigen Vereins und vermittelte über viele Jahre auch die schönen Seiten der Musik. Er ist uns allen ein großes Vorbild.

In den darauf folgenden zwei Jahren führten mehr und mehr Terminüberschneidungen in der Belegung der Aula der Gutenbergschule dazu, dass immer weniger ein geregelter Probeablauf garantiert werden konnte.

1997 entschlossen sich daher die Musiker des Musikvereins, einen Traum wahr werden zu lassen. Ein eigenes Vereinsheim sollte für immer zur Heimat werden. Die Familie Otto Stüber verpachtete einen Teil ihrer Scheune in der Wormser Straße an den Musikverein. Das größte Abenteuer in der bisherigen Geschichte des Musikvereins nahm seinen Lauf. Dem Musikerheim ist ein eigener Bereich auf unserer Homepage gewidmet.

Im Laufe seiner noch jungen Geschichte konnte der Musikverein Göllheim auch viel zur Völkerverständigung beitragen. Mit dem Musikzug unserer Partnerstadt La Clayette in Frankreich sowie der Kapelle La Banda a Merano Equo unserer Partnerstadt in Italien wurden Freundschaften geschlossen. In der Schweiz besteht zur Musikgesellschaft Rohrbach eine freundschaftliche Verbindung. In Deutschland verbinden uns Freundschaften zu den Blaskapellen Daverden bei Bremen, Reichenbach in Schwaben und Niederweis aus der Eifel. Alle diese Blaskapellen waren schon zu Gast in Göllheim sowie wir bei ihnen.

2011 gab Volker Dilg die langjähige Dirigentschaft ab und Jens Göngrich übernahm seitdem das Amt. Repertoire und Stilistik des Musikvereins entwickelt er mit Spass an der Freud und viel Einsatz kontinuierlich weiter. Mit ihm entstand die Idee zum 1. Göllheimer Oktoberfest 2012.

Heute ist der Musikverein in der Gemeinde Göllheim und weit darüber hinaus ein gerne gesehener Gast, der bei vielen Festen und kulturellen Veranstaltungen sein Können unter Beweis stellt.

Musikverein Göllheim  e.V. · Wormser-Straße · 67307 Göllheim